General Motors

CAE-Software schafft weltweit einheitlichen Standard

Wenn ein Autobauer wie General Motors sich für ein CAE-Tool entscheidet, hat er seine Gründe.

Wenn ein Autobauer wie General Motors sich für ein CAE-Tool entscheidet, hat er seine Gründe. In diesem Fall zählten: einen weltweit einheitlichen Standard für alle Werke zu erreichen, standortübergreifendes Engineering zu ermöglichen und zugleich objektorientiert und zeichnungsorientiert arbeiten zu können. Der automatisierte Normentransfer, den das Programm beherrscht, soll sogar Altprojekte per Klick auffrischen können. Betatester sind kritisch und meist nicht leicht zu überzeugen. Daniel King ist einer von ihnen, er ist Betatester der Software EPLAN Electric P8 in Detroit, im US-Staat Michigan. Seit 2005 prüft der Principal Engineer beim Autobauer GM, wie geeignet dieses E-CAE-Programm aus Monheim für den weltweit größten Automobilbauer ist. April 2006, Hannover-Messe, Halle 15. Begeistert bilanziert der ansonsten ruhig wirkende Ingenieur seinen Eindruck der neuen CAE-Dimension. Bündig befindet Daniel King auf der Industriemesse: „Endlich können wir die unterschiedlichen Engineering-Tools zusammenbringen und das weltweit.“

So sind viele GM-Anforderungen direkt in die Softwareentwicklung eingeflossen. Going Common & Global ist die Devise des Fahrzeuggiganten, der mit diesem CAE-System die Vorgängersysteme EPLAN 5 und EPLAN 21 ersetzt. Großunternehmen, wollen sie global engineeren, müssen beim Vereinheitlichen der elektrotechnischen Dokumentation einige Klippen umschiffen. Gelten doch für europäische Länder andere Normen als beispielsweise in den USA oder Asien. Häufig müssen globale Projekte auf neue Sprachen, Ausgabenformate und Normen aktualisiert werden – für den Konstrukteur eine Zeit raubende Aufgabe. Das Problem bei General Motors: Seit 2002 nutzte man EPLAN 21 als objektorientiertes System, die Tochterunternehmen Opel, Saab oder Vauxhall sowie deren Zulieferer setzen bereits seit den 90er-Jahren auf EPLAN 5, ein grafikorientiertes CAE-Tool. Mit diesem Spagat mussten die US-Autobauer bisher leben, das sollte sich jetzt ändern. Mit EPLAN P8 gibt es jetzt ein System, das sowohl grafikorientiert als auch objektorientiert arbeitet, und beide Arbeitsweisen sind gleichberechtigt. „Zwischen beiden Ansätzen abwägen muss man nun nicht mehr“, betont Thomas Michels, Produktmanager EPLAN. Das Programm führt dem Konstrukteur intuitiv die Hand, auch das jeweils optimale Bedienkonzept anzuwenden. Wer grafikorientiert anfängt, der kann zu einem späteren Zeitpunkt einfach und problemlos wechseln. Thomas Michels nennt den Nutzen: „Steckt in der Konstruktion schon Know-how, wird das einfach übernommen.

Ein zweiteiliges Datenmodell trägt dazu bei, dass die Umsetzung gelingt.“ Automatischer Normentransfer – ein Merkmal, das global aufgestellte Unternehmen zu schätzen wissen. Müssen doch pro Land die jeweils gültigen Normen abgebildet werden. Bei weltweiter Produktion im Falle von GM heißt das: Nun unterstützt das Programm sämtliche internationalen Normen wie IEC 61346, JIC, NFPA oder die russische GOST. Doch damit nicht genug – eine automatische Normenkonvertierung überführt erstellte Projekte in die jeweils benötigte Landesnorm. Dabei lassen sich die Normvorlagen, die Auswertungsformulare und das Mapping der unterschiedlichen Symbolbibliotheken bestimmen. Das System überträgt selbst Altprojekte automatisch in die jeweils ausgewählte Norm. Ein Klick und via E-Mail und PDF-Export sind die Projekte blitzschnell weltweit versandt. Wer umsteigt, der will auch schnell einsteigen können. Bei P8 geht das. Nicht nur die Oberfläche lässt sich flexibel anpassen – auch verschiedene Aufgaben und Arbeitsphasen lassen sich konfigurieren und speichern, damit der Konstrukteur bei Bedarf darauf zurückgreifen kann. Ein klarer Nutzen für General Motors – setzt man bislang beide Vorgängersysteme, nämlich EPLAN 5 oder 21, in den unterschiedlichen Töchterfirmen ein. Liegt der Schwerpunkt beim Projektieren in der SPS-Bearbeitung, so lassen sich die Ansichten und Bearbeitungsdialoge auf Bus- und SPS-Daten anpassen.

Es gilt: Für jeden Bearbeitungsschritt sind die relevanten Informationen sofort im Zugriff. Auch wenn der Konstrukteur sich sofort im Programm zurechtfindet, Schulungen tragen dazu bei, noch mehr aus dem Programm rauszuholen. EPLAN entwickelte ein spezielles Schulungshandbuch, sodass GM-Mitarbeiter wie Zulieferer mit der Software und unter einheitlichen GM-Standards profitabel arbeiten können. Da geht nichts ohne weltweiten Support. Einen Service, den auch Daniel King zu schätzen weiß: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir diese großen globalen Ziele umsetzen könnten, ohne EPLAN als starken Partner.“