Durchgängig wettbewerbsfähig
Die bekannte Brauerei aus dem Siegerland projektiert und dokumentiert mit der EPLAN Plattform und schwört ihre Lieferanten strikt auf einheitliche Standards ein.
Jeder hat den Namen schon einmal gehört: Krombacher. Eine der größten eigenständigen, überregionalen Großbrauereien in Familienbesitz erzielte mit über sechseinhalb Millionen Hektolitern Gesamtabsatz in 2012 einen neuen Rekord. Der Slogan „So einzigartig wie sein Geschmack“ wird auch technologisch untermauert. Laufend werden die Produktions-und Logistikanlagen erweitert und modernisiert, um mit der Expansion des Unternehmens Schritt zu halten. Den Überblick bei der effizienten Elektroplanung, Modifikation und Dokumentation bestehender und neuer Anlagen behält Krombachers Betriebsengineering mit der EPLAN Plattform. Im Kreuztaler Stadtteil Krombach sind die Brauereianlagen zweigeteilt: Im Stammsitz wird produziert, Abfüllung und Logistik sind auf der anderen Seite der Bundesstraße. Produktion und Abfüllung sind durch unterirdische Verbindungsleitungen unter der vielbefahrenen Bundesstraße hinweg verbunden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Technik und Produktionslogistik. „Wir haben einen hohen Automatisierungsgrad“, betont Ulrich Stiebeling, Leiter der Abteilung Betriebsengineering. Über tausend Steuerungen und Schaltschränke sind gegenwärtig auf dem ganzen Betriebsgelände installiert. Für die Elektrokonstruktion setzt Krombacher auf EPLAN Electric P8 Professional, erweitert um die Tools EPLAN Fluid für die Pneumatikkonstruktion und EPLAN View für Visualisierung und Dokumentation. Immer die neueste Version im Haus Die Brauerei legt Wert darauf, dass immer die neueste Version im Haus eingesetzt wird. Mit tatkräftiger Unterstützung von EPLAN hat das Krombacher-Betriebsengineering EPLAN Electric P8 für die eigenen Bedürfnisse spezifiziert und Makros für häufiger benötigte Komponenten angelegt, soweit diese nicht ohnehin über das EPLAN Data Portal vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden. „Ein Neuling kommt mit P8 noch besser zurecht als mit der Vorgängerversion“, berichtet Elektroniker Udo Klappert, selbst ein alter Hase, der in den Achtzigern noch mit Tusche, Schablone und Rasierklinge am Zeichenbrett auf Pergamentpapier gearbeitet hat. Der Seitennavigator, in dem Änderungen auch direkt eingegeben werden können, ist eine „feine Sache“ und schafft gute Übersicht; vertraute Befehle aus der Microsoft-Welt, zum Beispiel für das Ausschneiden und Einfügen von Elementen, tragen zusätzlich zum angenehmen Handling bei. Regelmäßige Schulung und Weiterqualifizierung bei EPLAN sind für ihn und seine Kollegen ein Muss, um neue Kenntnisse und Funktionalitäten zu erwerben. Konvertieren oder neu zeichnen? Das Betriebsengineering hat bei Krombacher ein breites Aufgabenspektrum zu bewältigen: Wo Geräte ausgetauscht, Anlagen erweitert oder optimiert werden müssen, pflegt Ulrich Stiebelings Team die zahlreichen Änderungen meist selbst in die Pläne ein. Kleinere Anlagen werden auch komplett im eigenen Haus geplant und realisiert, auch die Konvertierung der alten Pläne von EPLAN 5.70 auf P8 wird in solchen Fällen mit eigenen Kräften gestemmt. Große Erleichterung dabei: unter EPLAN 5.70 angelegte Makros lassen sich problemlos auf die EPLAN Plattform migrieren. "Bei Umbauten oder größeren Ergänzungen von Anlagen oder Maschinen muss von Fall zu Fall entschieden werden: konvertieren oder neu zeichnen. Für die Zukunft ist ein neu gezeichneter Plan natürlich immer von Vorteil", erläutert der Leiter des Betriebsengineerings. Lediglich ältere Pläne aus dem Vorgängersystem lassen sich nicht konvertieren, sondern müssen komplett in EPLAN Electric P8 neu gezeichnet werden; trotzdem ist das die Regel, nur in Ausnahmefällen werden Änderungen in die alten Unterlagen eingepflegt. Gute Dokumentation spart Zeit und Kosten Das Team vom Betriebsengineering legt größten Wert auf den einheitlichen Aufbau und die lückenlose Dokumentation bei Elektroschaltplänen. Gute Dokumentation ist eine Disziplinfrage, nicht minder wichtig ist allerdings das richtige Werkzeug. Unter EPLAN erstellte Schaltpläne, die unkompliziert auch als PDF am Laptop eingesehen werden können, erleichtern mit ihrer vertrauten Struktur auch den Servicemitarbeitern die Arbeit, wenn mal Störungen im Betrieb auftreten: „Den Fehler finden sie in jedem Fall – die Frage ist nur, ob in einer Viertelstunde oder in mehreren Stunden“, meint Ulrich Stiebeling. Mit übersichtlichen und aktuellen EPLAN-Visualisierungen sind Störungsursachen in der Regel schnell gefunden, ohne kostspielige lange Stillstände. Klare Richtlinien vermeiden unlesbare Pläne. Das gilt fürs eigene Team genauso wie für externe Zulieferspezialisten, an die Aufträge für komplexe Großanlagen beispielsweise in der Getränkeabfüllung vergeben werden. Krombacher verlangt deshalb nicht nur von allen Anlagenlieferanten die Dokumentation auf Basis von EPLAN Electric P8, auch wenn sie die Aufträge dafür außer Haus vergeben müssen, sondern gibt ihnen auch klare Richtlinien für den Einsatz des CAE-Systems nach Krombacher-Standards vor und schult sie in der richtigen Anwendung. Die Zeichner sind dabei frühzeitig mit an Bord, „damit wir eine einheitliche Sprache sprechen“, wie es der für EPLAN zuständige Elektroniker Udo Klappert ausdrückt. Diese strukturierte Arbeitsweise werde sich schon deshalb durchsetzen, weil die Umsetzung der DIN EN 81346 klare Richtlinien unumgänglich macht. Klare Richtlinien – reibungsloser Ablauf „Unser Ziel ist gruppenorientiertes Zeichnen, damit jeder Beteiligte mit den Plänen gut arbeiten kann“, unterstreicht Torsten Friedrich. Der Richtlinienkatalog mit allen Vorgaben für die optimale Einstellung von EPLAN Electric P8 wurde zusammen mit EPLAN erstellt; „das hätten wir allein nicht machen können, es war gut, mit Fachleuten zu arbeiten, die das System und uns kennen“, bekennt Friedrich. Wer einen Krombacher-Auftrag annimmt, bekommt eine Musterdokumentation auf Datenträger, Stammdaten und Komponentenbibliotheken zur Verfügung gestellt. Ziel ist die Vereinheitlichung von Aufbau, Nomenklatur und Dokumentation und eine strukturierte Archivierung, damit auf Projektdaten schneller zugegriffen und nicht zuletzt der Aufwand für Instandhaltungskosten reduziert werden kann. Und nicht zu vergessen – geschulte Lieferanten können auch bessere Angebote machen. Bewährt haben sich die Krombacher-Richtlinien besonders beim richtigen Handhaben der Prüfläufe. Krombacher verlangt von seinen Lieferanten geprüfte Zeichnungen, denn „fehlerhafte Pläne sind verbranntes Geld“. Die Prüfsoftware von EPLAN ist nach Torsten Friedrichs Urteil „sehr geschickt und deckt Fehler schnell auf“; aber man muss die Tiefe des Prüflaufs richtig einstellen, um nicht zu viele unnötige Fehlermeldungen zu bekommen, beispielsweise bei der detaillierten Definition der Drahtverläufe. Vorreiter in Sachen Einheitlichkeit Diese Strategie der Einheitlichkeit sei „in der Industrie noch nicht überall so verbreitet“, meint Ulrich Stiebeling. Krombacher hat damit aber gute Erfahrungen gemacht: Alle Projekte sind ähnlich angelegt, und die Fehlersuche ist stark vereinfacht. Der nächste Schritt ist, mit Hilfe von EPLAN Fluid bei der Pneumatikkonstruktion in dieselbe Richtung zu gehen. Das liegt nahe, schließlich wird jede Pneumatik-Komponente auch elektrisch angesteuert. „Die Pneumatik muss genauso sorgfältig gepflegt werden wie die Elektrokonstruktion“, meint Udo Klappert; sie zu vernachlässigen, kann sich mit zeit- und kostenträchtigen Stillständen rächen. Mit durchgängiger Elektro- und Pneumatikkonstruktion und -dokumentation aus einem Guss wird das Krombacher-Betriebsengineering weitere Zeit- und Kostenverteile in Entwicklung, Konstruktion und Instandhaltung realisieren können.