Die Arbeit erleichtern – mit automatisierten Prozessen

Die Arbeit erleichtern – mit automatisierten Prozessen

Der Hamburger Schaltanlagenbauer Moeller-Electro OHG hat eine durchgängige Datenbasis für die Planung und auch die Fertigung der Schaltschränke realisiert. Die Voraussetzungen dafür schafft die EPLAN Plattform mit den Modulen Pro Panel und Wiring. Aktuell bereitet sich das Unternehmen auf die Implementierung des EPLAN Cogineer vor.

Moeller-Electro bereitet Einführung des EPLAN Cogineer vor

Der Hamburger Schaltanlagenbauer Moeller-Electro OHG hat eine durchgängige Datenbasis für die Planung und auch die Fertigung der Schaltschränke realisiert. Die Voraussetzungen dafür schafft die EPLAN Plattform mit den Modulen Pro Panel und Wiring. Aktuell bereitet sich das Unternehmen auf die Implementierung des EPLAN Cogineer vor. Im Großraum Hamburg ist die Moeller-Electro OHG als Spezialist für Schaltschrankbau und Anlagenverdrahtung gut etabliert. Das 1981 gegründete Unternehmen mit Sitz in Hamburg-Altona tätigte über viele Jahre bis zu 70% des Umsatzes mit einem einzigen Kunden, der komplexe sensortechnische Anlagen herstellte. Dann trieben die Inhaber die Diversifizierung erfolgreich voran. Heute arbeitet Moeller u.a. für Kunden in der Automobilindustrie (Kunststoff-Fügetechnik), in der Süßwaren- und Nahrungsmittelindustrie (An¬lagen und Spezialmaschinen), in der Beschichtungstechnologie (bahnförmige Materialien wie Papier, Folie und Film) und der Logistik (Steuerung komplexer Logistikzentren).

EPLAN Pro Panel – Basis für den automatisierten Schaltschrankbau

Mit dem Generationswechsel vor fünf Jahren, d.h. mit der Übergabe der Geschäftsleitung an Andreas Pröhl, entschied sich das Unternehmen für eine stärkere Fokussierung auf die Technik-Kompetenz und die Automatisierung entlang der gesamten Prozesskette. Im Zuge dieser Ausrichtung wurde u.a. in EPLAN Software für die beiden Konstrukteure investiert und in eine Anlage für die automatisierte NC-Bearbeitung von Schaltschränken. Auf der Software-Seite bildet EPLAN Pro Panel die Voraussetzung für den automatisierten Schaltschrankbau. Oliver Sohst, Konstruktionsleiter: „Wir bereiten die Kundendaten in EPLAN Pro Panel auf. Dadurch sparen wir Kosten und auch Zeit, weil eventuelle Fehler frühzeitig erkannt und vermieden werden. Und wir können die Daten direkt an die Steinhauer-Anlage senden, die dann selbsttätig die Bohrungen und Ausschnitte setzt. Das spart erheblich Zeit in der Fertigung.“

„Wir wollen die Technik für uns arbeiten lassen“

Hiermit folgt das Unternehmen einer Strategie, die Andreas Pröhl auf einen einfachen Nenner bringt: „Wir wollen die Technik für uns arbeiten lassen.“ Damit verfolgt man das Ziel, die eigene Effizienz zum Nutzen der Kunden zu steigern, aber auch das Personal möglichst sinnvoll einzusetzen: „Die Mitarbeiter sollen beim Verdrahten möglichst genaue Vorgaben erhalten, damit wir die Fachkräfte für qualifiziertere Tätigkeiten einsetzen können.“ Diese Art der Arbeitsteilung funktioniert in der Praxis gut und hat auch zur Folge, dass die Schaltschränke – die Moeller-Electro prinzipiell bei Rittal einkauft, sofern der Kunde keine anderen Vorgaben macht – bis ins Detail einen perfekten Eindruck machen. Und, als positiver und gar nicht unwichtiger Nebeneffekt, werden die kompletten Leitungssätze inklusive vollständiger Aderbeschriftung bei einem externen Dienstleister gefertigt. Oliver Sohst: „Wir senden die Verdrahtungsinformationen mit Längenangaben aus EPLAN Pro Panel Wiring dorthin und erhalten die konfektionierten und beschrifteten Leitungen.“

Zugewinn an Agilität und Flexibilität

Mit der Nutzung von EPLAN Daten sowohl für die mechanische Bearbeitung, Erstellung der Beschriftungsdateien als auch für die Kabelkonfektionierung hat Moeller-Electro nach eigener Einschätzung deutlich an Agilität und Flexibilität gewonnen. Andreas Pröhl: „Man muss der Technik vertrauen und gute Vorarbeit leisten. Wir haben zwei Jahre gebraucht, um alle Möglichkeiten, die EPLAN bei der Automatisierung des Schaltschrankbaus bietet, intensiv nutzen zu können. Jetzt profitieren wir davon und optimieren unsere Prozesse immer weiter.“ Ein aktueller Schritt ist die Verbindung der EPLAN Plattform mit der neuen ERP-Software: „Wir lesen die EPLAN Stückliste ein und können sämtliche Kaufteile über das ERP bestellen, reservieren und den Materialfluss überwachen.“

In naher Zukunft: Automatisiertes Engineering

Ein nochmals größeres Projekt hat Oliver Sohst begonnen, indem er die Vorarbeiten zur Einführung von EPLAN Cogineer geleistet hat. Mit diesem Tool lassen sich Standardaufgaben automatisieren und z.B. Angebote erstellen, ohne dass man direkt in die eigentliche EPLAN Welt oder in andere ECAD-Systeme einsteigen müsste. Oliver Sohst: „Unser erstes Ziel bei der Nutzung von EPLAN Cogineer ist es, den Kunden sehr schnell verlässliche Angebote zu senden. Wir wählen die Funktionseinheiten aus, die wir als Makro-Typicals hinterlegt haben, legen die Baugrößen zum Beispiel von Motoren fest und können über Dropdown-Menus Optionen wie z.B. den thermischen Motorschutz hinzuwählen. Zum Schluss erstellen wir dann auf Knopfdruck ein Angebot.“ Das führt zu einer deutlichen Zeitersparnis: „Ein umfangreicheres Angebot, für das wir bisher mehrere Tage benötigt haben, können wir jetzt in zwei bis drei Stunden erledigen.“ Der Preis ist sehr realitätsnah, das Angebot detailliert. Und wenn der Kunde den Auftrag erteilt, können die Konstrukteure mit den vorhandenen Daten direkt weiterarbeiten. Das spart Zeit und ist auch ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Standardisierung, dem sich Moeller-Electro verschrieben hat. Andreas Pröhl: „Unser Ziel sind reproduzierbare, zuverlässige Ergebnisse bei jedem Prozessschritt – bis zur Beschriftung der Klemmenleisten. Dieses Ziel erreichen wir u.a. mit dem durchgängigen Datenfluss und auch durch die 3D-Konstruktion mit EPLAN Pro Panel, die eventuelle Fehler sofort erkennt. Damit sparen wir Zeit und Kosten und erleichtern uns die Arbeit.“ Diesem Ziel dient auch das Arbeiten mit EPLAN Cogineer. Dabei sucht Moeller-Electro immer nach Möglichkeiten, den Kunden zusätzliche Dienstleistungen und technisches Know-how zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört zum Beispiel die Ergänzung des Personals um zwei Software-Techniker für die Inbetriebnahme der Anlagen vor Ort. Eine Differenzierung nur über den Preis hält man für nicht sinnvoll. Andreas Pröhl: „Die Werkzeuge von EPLAN helfen uns dabei, Differenzierungsmerkmale im Wettbewerb zu setzen. Das möchten wir so weitgehend und umfassend nutzen wie möglich – deshalb auch die frühzeitige Beschäftigung mit EPLAN Cogineer.“ Autor: Gerald Scheffels, freier Fachjournalist, Wuppertal